Написал новость: Opanasenko
Die Ausstellung in Chaussee 36 befasst sich mit der Erotik des weiblichen Körpers in der Werbefotografie

Die Darstellung des Aktes und seiner idealen menschlichen Figur hat in der westlichen Kunst eine lange Tradition. Der Aufstieg der Moderne befreite die Nacktheit aus religiösen oder allegorischen Zusammenhängen und zeigte sie offen, natürlich und oft im Zusammenhang mit Eros. Bilder des nackten Körpers, überwiegend Frauen, sind heute so allgegenwärtig, dass die Werbelandschaft ohne sie nicht erkennbar wäre.
Seit dem Beginn der Werbung wurde der weibliche Körper verwendet, um die Vermarktung von Produkten zu steigern, während die männliche Nacktheit bis zum späten 20. Jahrhundert kaum genutzt wurde. Dementsprechend verkörpern die in der Öffentlichkeit gezeigten Modelle das Idealbild weiblicher Schönheit als Synonym für bestimmte westliche Standards. Die ständige Erneuerung dieser Standards zeigt jedoch, dass es in den verschiedenen Jahrzehnten keinen statischen oder einheitlichen Schönheitskanon gibt. Insbesondere in der Mode- und Werbefotografie hat sich ein Paradigmenwechsel vom Verkauf von Produkten hin zum Verkauf von Lebensstilen bemerkbar gemacht.
Die Gruppenausstellung Women on View widmet sich der Erotik des weiblichen Körpers in der Werbefotografie - angefangen bei der frühen Produktwerbung aus den 1940er Jahren über die Hypererotisierung von Frauen in den 1990er Jahren bis hin zu aktuellen Positionen in der Werbefotografie. Die Ausstellung zeigt legendäre Poster und Fotografien berühmter Künstler wie Lillian Bassman, Guy Bourdin, Erwin Blumenfeld, Michel Comte, Patrick Demarchelier, Jean Daniel Lorieux, Bernard Matussière, Uwe Ommer, Marino Parisotto, Norman Parkinson, Irving Penn, Michel Pérez, Hervé Plumet, Helmut Newton, Regina Relang, Herb Ritts, Franco Rubartelli, Mark Shaw, Jeanloup Sieff, Melvin Sokolsky, Tono Stano, Bert Stern, Karin Székessy, Ellen von Unwerth und Albert Watson.
Zum einen zeigt die Ausstellung, wie Frauen in der Werbung porträtiert werden. Andererseits hinterfragt es die wechselseitigen Einflüsse von Mode- und Werbefotografie auf die Schaffung ästhetischer Standards. Darüber hinaus soll die Ausstellung die soziokulturellen Auswirkungen von Marketingbildern widerspiegeln. Werbung fungiert als Spiegelbild sozialer Einstellungen und ist somit einflussreich für die Definition von Vorbildern und die Vorstellung von Schönheit. In der heutigen, von Medien geprägten Welt besteht eine zunehmende Tendenz, standardisiertere Werte für Attraktivität und Schönheit zu verbreiten. In den letzten Jahrzehnten führte die Verwendung einer Bildsprache, in der weibliche Modelle objektiviert und provokant dargestellt wurden, zu einer drastischen Sexualisierung der Öffentlichkeit. Inwiefern sind zeitgenössische Frauenbilder immer noch ein Zeugnis des Wertes, den die Gesellschaft der Attraktivität beimisst? Ist die Darstellung weiblicher Qualitäten als Schönheitsideal ein unbeschreiblicher Wert oder ist sie eine Bewegung in Bewegung?
ВВЕРХ
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